Die Fähigkeit, Gefühle und Gedanken auszudrücken bildet das Fundament für gegenseitiges Verstehen. Daher ist eine altersgerechte Sprachförderung entscheidend, um einen gelungenen sprachlichen Austausch zu ermöglichen.
Schon beim täglichen Ankommen in der Krippe sprechen wir mit den Kindern – wie es ihnen geht, wie sie geschlafen und was sie am Vortag erlebt haben. Durch den auf Augenhöhe geführten Dialog, das Halten von Blickkontakt und das Stellen von Verständnisfragen schaffen wir eine warme und einladende Atmosphäre. Dies hilft den Kindern, sich willkommen zu fühlen und gibt ihnen eine sichere Basis, um gut in ihren Tag zu starten.
In Momenten, in denen die Kinder Zeit benötigen, um anzukommen, bieten wir ihnen die Möglichkeit, ein Buch auszuwählen. Dieses lesen wir dann in gemütlicher Atmosphäre vor.
Die Freispielzeit ist eine weitere wichtige Zeit, in der Kinder in unterschiedliche Rollen schlüpfen und so ihre Fantasie und Sprachfähigkeiten entfalten können. Ob sie nun einen Kuchen backen oder Geburtstag feiern, wir nehmen uns Zeit, ihre Sprachentwicklung durch situativ passende Fragen und Erklärungen zu fördern. Hierbei wird deutlich, wie Kinder Wörter, die sie von uns hören, nachsprechen und ihren Wortschatz fortlaufend erweitern. Dies zeigt, wie Kinder durch Nachahmung lernen und sich sprachlich weiterentwickeln.
Es ist aber auch wichtig, anzuerkennen, dass jedes Kind sein eigenes Entwicklungstempo hat und sich sprachliche Fähigkeiten dementsprechend schneller oder gemächlicher ausbilden. Entscheidend ist, dies nicht zu bewerten, sondern wahrzunehmen und unterstützend und aufmerksam zu begleiten. Und manchmal braucht es dabei auch fachliche logopädische Unterstützung, die wir kooperativ mitvollziehen.
Fantasie und Kreativität
Die Kreativität und Begeisterungsfähigkeit der Kinder war in den letzten Wochen besonders spürbar. Inspiriert vom bevorstehenden Winter haben die Kinder viele individuelle Farb- und Stempelbilder und Schneeflocken in vielen Formen und Größen gemalt und gestanzt. Über den dann folgenden plötzlichen Wintereinbruch mit Schnee und Eis haben sich die Kinder riesig gefreut und wurden darin bestätigt, den Winter auf wundersame Weise herbei gerufen zu haben.
In der Vorweihnachtszeit kam von den Kindern immer wieder der Wunsch, persönliche Geschenke für ihre Familien zu basteln. Mit großer Begeisterung und Kreativität entstanden aus ihren genauen und vielfältigen Ideen und Vorstellungen individuelle Kunstwerke.
Von bunten Handabdrücken bis hin zu fantasievollen Wunschbäumen für das neue Jahr – jedes Geschenk spiegelte die individuelle Persönlichkeit und den Einfallsreichtum des Kindes wider.
Und uns ist sehr wichtig: Diese Aktivitäten fördern nicht nur die Kreativität, sondern stärken auch das Selbstbewusstsein der Kinder durch die Wertschätzung, die ihre Kreationen sicherlich bekommen haben.
Text: Regina Hagl
Fotos: Kinderhaus Sonnenblume